Das Wesen des Italienischen Windspiels

 

 

Das Italienische Windspiel ist das ideale Modell von zierlicher Grazie und Eleganz. Schlank, lebendig mit einem rhythmischen Gangwerk und beeindruckt durch die Wendigkeit die sie besitzen. Sie sind im Wesen sehr feinfühlig, freundlich, temperamentvoll und besitzen eine überdurchschnittliche Intelligenz. Sie möchte immer in der Nähe ihres Herzensmenschen sein und folgen ihr/ihm wie ein Schatten - auf Schritt und Tritt. Sie möchten überall hin mitgenommen werden wo IHR Menschrudel ist. Es macht ihnen auch nichts aus, wenn sie getragen werden. Sie fordern Zuneigung und brauchen viel Liebe um ihren Charakter entfalten zu können. Den Körperkontakt zum Menschen suchen sie. Was kann es schöneres geben als am Schoss zu sitzen? Sie versuchen ihren Menschen bei guter Laune zu halten, wenn es sein muss spielen sie auch den Clown.

 

Natürlich steht das Italienische Windspiel gerne im Mittelpunkt. Sie machen einem mit Nasestupsen auf ihre Wünsche aufmerksam. Dann geht’s in Richtung Leckerlis – eine eindeutige Aufforderung. Falls der Mensch noch immer nicht verstehen will, wird dazu mit den Vorderpfoten auf den Boden getrommelt oder auch gebellt. Frei nach dem Motto: Verstehst du jetzt was ich möchte?

 

Sie kuscheln sich gerne unter warmen flauschigen Decken. Überall auf den Plätzchen liegen Decken verteilt, die dann richtig zurechtgerückt werden. Sie liegen entweder darunter oder drauf, aber erst nachdem sie sich im Kreis gedreht haben. Erst dann hat man die richtige Position gefunden. Auch ist kein Bett vor einem Italienischen Windspiel sicher – dort genießen sie die Geborgenheit und Sicherheit zwischen den Menschen. Trotzdem bekommen sie immer Luft unter der Decke – auch im Sommer!

 

Italienische Windspiele sind elegant und geschmeidig in ihren Bewegungen. Das zierliche Aussehen täuscht – sie sind hart im Nehmen. Sie besitzen einen ausgeprägten Hetztrieb der durch ihr Temperament schwer zu kontrollieren ist. Im Rudel sind sie „stark“ und jagen indem sie die Beute hetzen so lange sie gesehen wird. Sie würden sich nie auf einen Kampf einlassen, sondern suchen eher das Weite bei einer Konfrontation mit anderen Hunden. Eine weise Entscheidung bei einem Höchstgewicht von 5 bis maximal 6 kg. Sie bellen um den Menschen auf die Gefahr hinzuweisen „vielleicht hat man ja gerade als Mensch nicht aufgepasst“. Durch die starke Bindung zu ihrem/r Besitzer/in gehorchen sie, aber nicht immer. Bei Spaziergängen kann es vorkommen, dass sie das Rufen zwar hören, aber durch das Hetzen zu abgelenkt sind um zu kommen. Es bleibt einem nicht viel anderes über als zu warten bis sie die Beute aus den Augen verloren haben. Zumeist kommen sie dann zurück. Windspiele können bis zu 17 Jahren alt werden und behalten ihre quirlige neugierige Art.

 

Sie sind sehr intelligent und lernen schnell, was SIE möchten. Sie wickeln einem ganz leicht um den Finger und das lässt man sich auch gerne gefallen. Sie wissen sofort bei wem was "reingeht" und suchen sich dann aus zu wem sie gehen. Sie können sehr beleidigt sein und das lassen sie einem deutlich spüren.

 

Sie verhalten sich ruhig in der Wohnung und sind keine Kläffer. Alleine bleiben sie nur ungern und deshalb sollte man entweder zwei Windspiele zu Hause halten oder idealer weise die Möglichkeit haben sie am Arbeitsplatz mitzunehmen. Wenn am Arbeitsplatz ein Körbchen an einem warmen Platz steht, wird sich das Windspiel zufrieden hineinkuscheln. Hauptsache in der Nähe des Frauchens/Herrchens. Sie lieben es erhöht auf der Couch zu liegen und können stundenlang die Sonnenstrahlen genießen. Zu warm kann es ihnen gar nicht werden, bei Kälte unter 0 Grad ist das Mäntelchen nicht wegzudenken, da das Fell keine Unterwolle besitzt. Regen, Wind und kaltes Wetter mögen sie überhaupt nicht und reagieren fast beleidigt, falls man gerade mit ihnen Gassi gehen möchte. Das kurze Fell ist leicht zu pflegen und es riecht kaum.

 

Durch ihre Anhänglichkeit sollte man die Erziehung sehr liebevoll in Angriff nehmen. Das positive verstärken von erwünschter Verhaltensmuster fördern. Unnachgiebigkeit und wiederholtes Loben führen zum Ziel und lassen genügend Freiraum den eigenen Charakter zu entwickeln. Jedes Windspiel ist ein Individuum – eine eigene Persönlichkeit - und das ist bei der „Erziehung“ zu berücksichtigen. Es genügt schon oft der Blickkontakt und sie wissen was man von ihnen erwartet.

 

Durch die Bequemlichkeit des Windspiels sind feste Zeiten zum „Wasser lassen“ unerlässlich. Nach jedem Fressen oder Spielen lösen sich Welpen, das kann man spielerisch einplanen. Am Anfang hilft immer denselben Platz aufsuchen der auch schon „gut“ riecht. Es kann schon bis zu einem halben Jahr oder länger brauchen bis sie stubenrein sind.

 

Als Welpe ist es wichtig sie mit anderen Hundewelpen spielen zu lassen, damit sie guten sozialen Kontakt auch zu anderen Hunderassen entwickeln können. Ansonsten können sie „rassistisch“ werden, gegenüber anderen Rassen. Mit Katzen können sie sich gut verstehen, wenn sie von Anfang an die Möglichkeit haben sich kennen zu lernen. Windspiele sind Kindern gegenüber eher zurückhaltend, da das ungestüme Wesen der Kinder für sie befremdend ist. Ein sanftes vorsichtiges Kind jedoch wird das Herz eines Windspiels sofort erobern.

 

Einmal dem Windspiel etwas erlauben und es ist kaum möglich jemals wieder „nein“ zu sagen. Der Gesichtsausdruck des Windspiels wäre dann so zu verstehen: Meinst du das ernst – nein kann ja gar nicht sein oder? Dazu dann die großen Augen, dieser Blick und es fällt wirklich schwer bei seiner Meinung zu bleiben. Wer möchte da schon widerstehen?

 

Es gäbe noch so viel zu erzählen, aber das würde meine Homepage sprengen.

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