Rassestandard des italienischen Windspiels
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Die
Fédération Cynologique
Internationale, kurz FCI, ist mit Abstand der größte kynologische
Weltdachverband. Ihr Sitz ist Brüssel (Belgien). Die Aufgabe der FCI
liegt in der einheitlichen Beschreibung der Hunderassen und darin,
Zuchtrichtlinien international festzulegen. Die FCI veröffentlicht die
Rassebeschreibungen in ihren offiziellen Sprachen: Englisch, Deutsch,
Französisch und Spanisch. Die FCI gehören derzeit 84 Mitglieds- und
Partnerländer an. Aktuell umfasst die Liste der anerkannten Hunde 339
Rassen (Stand November 2007). Die Hunderassen sind in 10 Gruppen und
diese weiter in Sektionen eingeteilt.
Bei der
FCI Gruppe 10 – Windhunde – sieht die Einteilung wie folgt aus: |
Sektion 1:
Sektion 2:
Sektion 3: |
Langhaarige oder befederte
Windhunde
Rauhaarige Windhunde
Kurzhaarige Windhunde |
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Der Gruppe 10 gehören
folgende Windhunde an:
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Afghanischer Windhund
(Afghane) |
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Azawakh |
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Barsoi |
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Chart Polski |
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Deerhound |
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Greyhound |
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Irischer Wolfshund |
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Galgo Español |
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Italienisches Windspiel |
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Magyar Agar (Ungarischer
Windhund) |
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Saluki |
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Sloughi |
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Whippet |
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ITALIENISCHES
WINDSPIEL
(Piccolo
Levriero Italiano)
Der gültige Rassestandard des
italienischen Windspiels ist wie folgt definiert:
Zitat des FCI - Standard Nr. 200
/ 17. 06. 1998 / D
http://www.fci.be/uploaded_files/200D98_de.doc
Datum der Publikation des
gültigen Original-Standardes: 30.03.1992
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Übersetzung: |
Frau Michèle Schneider |
Ursprung: |
Italien |
Verwendung: |
Rennhund |
Klassifikation FCI: |
Gruppe 10 - Windhunde |
Sektion 3: |
Kurzhaarige Windhunde |
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Kurzer Geschichtlicher
Abriss:
Das kleine
Italienische Windspiel stammt von den kleinwüchsigen Windhunden ab, die es
bereits am Hofe der Pharaonen im alten Ägypten gab. Über Lakonien
(Griechenland), wo es durch zahlreiche Abbildungen auf Vasen und
Trinkschalen belegt ist, kam die Rasse ab dem fünften vorchristlichen
Jahrhundert nach Italien. Seine größte Verbreitung fand es während der
Renaissance an den Höfen des Adels. Nicht selten findet man das Italienische
Windspiel auf den Gemälden der größten italienischen und ausländischen
Meister abgebildet.
Allgemeines
Erscheinungsbild:
Von langliniger
Erscheinung, Rumpf von quadratischem Format; seine Gestalt erinnert im
Kleinen an die des Greyhound oder des Sloughi. Man kann es als Modell von
Grazie und Vornehmheit bezeichnen.
Wichtige Proportionen:
Seine Länge
entspricht der Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter. Die Länge des
Oberkopfes entspricht der halben Kopflänge. Die Kopflänge kann 40% der
Widerristhöhe erreichen.
Verhalten/Charakter (Wesen):
Zurückhaltend, zärtlich, fügsam.
Kopf:
Von länglicher
und schmaler Form; seine Länge kann 40% der Widerristhöhe erreichen. |
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Oberkopf: |
Schädel: |
Flach mit
parallelen Begrenzungslinien von Schädel und Nasenrücken. Die Schädellänge
entspricht der halben Kopflänge. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut
gemeißelt. |
Stop: |
Einbuchtung zwischen Stirn und
Nase sehr wenig ausgeprägt. |
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Gesichtsschädel: |
Nasenschwamm: |
Von dunkler
Farbe, vorzugsweise schwarz, mit gut geöffneten Nasenlöchern. |
Fang: |
Spitz |
Lefzen: |
Dünn, gut am
Kiefer anliegend, mit sehr dunkel pigmentierten Lefzenrändern. |
Kiefer / Zähne: |
Kiefer
länglich, mit kronenförmig ausgerichteten Schneidezähnen, kräftig im
Verhältnis zur Größe des Hundes. Zähne gesund und vollzählig, senkrecht im
Kiefer stehend; Scherengebiss. |
Wangen: |
Trocken |
Augen: |
Groß und
ausdrucksvoll, Augapfel weder tief gebettet noch hervortretend. Iris von
dunkler Farbe. Lidränder pigmentiert. |
Ohren: |
Recht hoch
angesetzt, klein, mit dünnen Knorpel, in sich selbst gefaltet und nach
rückwärts auf Nacken oder oberer Halspartie getragen. Beim aufmerksamen Hund
richtet sich das Ohr am Ansatz auf, und der Ohrlappen steht dachartig
horizontal zur Seite, eine Position, die man gemeinhin als «
Schmetterlingsohren » oder « Propellerohren » bezeichnet. |
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Hals: |
Seitenansicht: |
Die obere Linie verläuft leicht
gebogen und wird am Widerristansatz jäh unterbrochen. |
Länge: |
Gleich der Kopflänge. |
Form: |
Von der Form eines
Kegelstumpfes, gut bemuskelt. |
Haut: |
Trocken und ohne Wamme. |
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Körper: |
Länge: |
Entspricht der
Widerristhöhe oder bleibt geringfügig darunter. |
Obere Profillinie: |
Profil
geradlinig mit gewölbter Lendenregion. Die Wölbung der Lende setzt sich
harmonisch in der Kruppe fort. |
Widerrist: |
Ziemlich betont |
Rücken: |
Gerade, gut
bemuskelt |
Kruppe: |
Stark
abfallend, breit und muskulös. |
Brust: |
Schmal, tief,
bis zu den Ellenbogen reichend. |
Rute: |
Tief angesetzt;
sie ist selbst an der Wurzel dünn und verjüngt sich fortlaufend zur
Rutenspitze hin. Sie wird tief und in der ersten Hälfte gerade getragen,
dann krümmt sie sich. Zwischen den Hinterläufen hindurch nach oben
eingezogen, muss sie dank ihrer Länge etwas über die Hüftlinie hinausragen.
Ihre Behaarung ist kurz. |
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Gliedmassen: |
Vorderhand: |
Vorderläufe
insgesamt gerade und senkrecht gestellt, trocken bemuskelt. |
Schultern: |
Wenig geneigt,
mit deutlich, hervortretender, gut entwickelter Bemuskelung. |
Oberarm: |
Parallel zur
Medianebene des Körpers und mit sehr offenem Winkel zwischen Schulterblatt
und Oberarmbein. |
Ellenbogen: |
Weder ein- noch
ausgedreht. |
Unterarm: |
Die Länge der
Gliedmaße zwischen Boden und Ellenbogen übertrifft nur ganz wenig jene
zwischen Ellenbogen und Widerrist; sehr feingliedriger Knochenbau; Unterarm
völlig senkrecht, sowohl von der Seite als auch von vorne gesehen. |
Vordermittelfuß: |
In der
Verlängerung der senkrechten Linie des Unterarms gelegen; von der Seite
betrachtet etwas geneigt. |
Vorderpfote: |
Fast
ovalförmig, klein, mit gewölbten und gut aneinander liegenden Zehen. Ballen
pigmentiert. Krallen schwarz oder dunkel, je nach Farbe des Haarkleides oder
der Pfote, an der Weiß zulässig ist. |
Hinterhand: |
Insgesamt und
von hinten betrachtet völlig senkrecht und parallel gestellt. |
Oberschenkel: |
Lang, trocken,
nicht massig, mit deutlicher Bemuskelung. |
Unterschenkel: |
Stark geneigt,
mit feiner Muskulatur und deutlich sichtbarer Auskehlung. |
Sprunggelenk und Hintermittelfuß: |
Sie liegen in
der Verlängerung einer vom Sitzbeinhöcker ausgehenden Senkrechten. |
Hinterpfote: |
Weniger oval
als die Vorderpfote, mit gewölbten und gut aneinanderliegenden Zehen; Ballen
und Krallen gut pigmentiert wie an den Vorderpfoten. |
Gangwerk: |
Elastisch,
harmonisch, nicht hochsteppend. Schneller Galopp mit losschnellendem Abstoß. |
Haut: |
Dünn und in
allen Körperregionen gut anliegend, mit Ausnahme der Ellbogen, wo sie etwas
weniger straff ist. |
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Haarkleid: |
Haar: |
Am ganzen
Körper kurz und fein, keinerlei Spuren von Fransen. |
Farbe: |
Einfarbig
schwarz, grau, schiefergrau und gelb (italienisch : isabella) in allen
möglichen Nuancen. Weiß wird nur an Brust und Pfoten toleriert. |
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Größe und Gewicht: |
Widerristhöhe: |
Rüden und
Hündinnen von 32 bis 38 cm. |
Gewicht: |
Rüden und
Hündinnen höchstens 5 kg. |
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FEHLER: Jede Abweichung von den
vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in
genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
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Beständig im Passgang. |
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Tänzelnde, hochsteppende
Bewegung. |
AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Hunde, die deutlich physische
Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert
werden.
N.B.: Rüden müssen zwei
offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im
Hodensack befinden. |