Gedichte

 

 

Für Spirit

14.10.06 – 11:08

 

mein allerliebster Seelenfreund

nur ein Tier auf allen Vieren

treuherziger Blick, verfolgt mich

nun Du teilst mit mir mein Leben

glatte 10 Monate heute auf den Tag

nichts erlebtes möcht ich mit dir missen

 

kein Schwanzwedeln, keine nasse Zunge im Gesicht

treuer Freund verlass mich nicht

 

trist trostlos draußen in der Welt

Planet wofür? Wofür dies, wofür das??

 

Der Mensch reicht der Grausamkeit die Hand

tötet, rächt wo nichts zu rächen gibt,

lässt hungern, dort wo Überfluss

Gedankenloser Zweibeiner,

glaubst du bist so intellektuell, misst den Reichtum,

misst das liebe Geld, ersticken sollst du

an dem Irrtum

 

die Wertigkeit der Freundschaft

die bedingungslose Liebe

das jeden Tag, das Miteinander, das Erleben

 

die Flucht der G`scheiten

was ich habe, was ich bin

vergessen ihren Lebenssinn

 

das Universum unser Überfluss

unser Denken dürfen – überall wir sind

Zeitreisen, Fantasien – reich an Kreativen

 

Mensch, Zweibeiner, Besinne Dich

erleb das hier und jetzt

Lebe, nicht durch das Materielle

Fühl dich, spür dich

 

mein allerliebstes treues Wesen

meine kleine Weise

begleite dich, kein Land es noch so fern

lässt uns trennen im Gedanken

haben uns entschieden für das Hier und Jetzt

für dieses Universum – vielleicht gerade wegen Dir und mir

 

fühl dich umarmt im Geiste, fühl dich geliebt so wie du bist

treues Wesen ich liebe dich!!

 

 

 

Lebenslust

7.10.02 – 11:49

 

ich weiß nicht was es war

was mich traf von oben wie ein Blitz

Besitz genommen mich zum Beben bringt

ich weiß nicht was es war

 

es atmet mit, es lässt mich schweben

lässt die Welt sich schneller drehen

das Universum scheint ganz winzig klein

ich weiß nicht was es war

aber ich find es wunderbar

 

 

 

Wiedergefunden

28.05.04 – 9:36 – 11:06

 

kalte Bretter Bodenknarren

Tautropfen, klettern, Fensterscheiben, trüb und nass

es riecht nach erdig Moder, Wald

der Raum dunkel, Stimmengewirr, Türen sind geschlossen

Kerzenschimmer, Windzug, flattern im Licht

überall Hoffnung, schimmert im Kerzenlicht

 

das Laken ist gespannt, das Bett streng gerichtet

das Zimmer – wird zum Mittelpunkt

Schritte, unruhig hin und her, ein Sesselrücken

im Polster ruht ein müdes Antlitz

blasse Lippen, trocken, kaum ein Laut

schlaff liegt sie da, schwach, kaum Atemzug

gewärmt von Hoffnung Kerzenlicht

das Laken ist gespannt – strahlend weiß

ein Stuhl nah an ihrem Bett

 

dort krümmt sich zum Verlassen werden, bereit - ein Mensch

faltig Hände haltend seine Liebste, Tränen sammeln sich

erzählen vom Leben, Liebe, Kinder – weit weg vom Sterben

verrinnt die Zeit – Lauf des Lebens

Geburt, Tod - der Anfang und das Ende – schließt sich ewig Kreis

umarmen sich, wärmen sich in friedlich Stille

nie Feinde waren, Einverständnis herrscht im Zimmer

lösen auf – treten zurück

das Kerzenlicht erlischt die Wärme schwindet

die Liebe immer ewig im Herzen pocht - Lebendigkeit

 

 

 

Der Dichter Hesse

3.6.04 – 12.00 (Vollmond)

 

verzaubert bin

entführt er mich in andre Welten

Hesse, tief bewegt und klug

alter Mann, weise Wahrheit

Baum mit Stamm

 

ein alter Knacker ist er, lüstern - sieh doch! den Geifer an

armer kranker Mann

es schaudert mich

jedes Härchen stellt sich auf - sieh doch! meine Haut

Manneskraft verwirrt, siecht dahin

kann die Feder kaum noch halten,

faltig Hände nach mir greifen

 

raff mich auf, les noch ein paar Zeilen

wie lieblich er doch schreiben kann - ist das derselbe Mann?

Jedes Wort ergreift mich, Sinnbild ist,

weckt in mir Gefühle holder Zweisamkeit.

Geschriebenes küsst meine Seele, feurig brenn ich lichterloh

Hesse holt dann doch der Tod....

 

 

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