grauer Star - Katarakt
griechisch: Wasserfall
Ist eine pathologische (krankhafte)
Veränderung der Linse.
Es wird unterschieden in
erblicher grauer Star -
der wiederum unterteilt wird in:
kongential (angeboren) bezeichnet man
gleich nach der Geburt feststellbaren grauen Star
nicht kongential (nicht gleich bei
der Geburt feststellbar)
Der nicht kongentiale graue
Star, der nicht gleich nach der Geburt sichtbare graue Star, wird
wiederum um besser zu differenzieren in der Medizin in:
juvenilen (jugendlichen) und
senilen (altersbedingten) Katarakt
unterteilt.
Es gibt vier charakteristische Symptome die für erblichen grauen Star sprechen:
• das Manifestationsalter - erste Krankheitszeichen im Alter ab 1 – 6 Jahren
• die Krankheit tritt bilateral (beiden Augenseiten) auf, aber nicht immer
symmetrisch
• die Lokalisation und
Erscheinungsform der Trübungen sind rassespezifisch
• aggressive schnelle Voranschreiten der Erkrankung
Der juvenile Graue Star ist der für Italienische Windspiele typische Starform,
neben den altersbedingten senilen grauen Star. Der juvenile Graue Star beginnt
in einem Alter von 1-6 Jahren.
nicht erblicher graue Star
zumeist in Folge von Entzündungen oder Verletzungen des Auges, von Diabetes oder
auch Stoffwechselerkrankungen. Auch zu hoch dosierten Narkosemittel und
Trennungstrauma können zum plötzlichen Auftreten von grauen Star führen.
Was diese Krankheit so gefährlich macht?
Die Art der Vererbung nämlich autosomal Rezessiv. Was bedeutet diese Art
der Vererbung?
Autosomal: Das betroffene Gen (Alle) liegt auf einem Autosom (Chromosom)
nicht auf einem Geschlechtschromosom. In der Zucht bedeutet es, dass Rüden sowie
Hündinnen vererben die Erkrankung auf die gleiche Weise.
Rezessiv: Der Erbgang ist nicht dominant. Das heißt das defekte Allel
(Gen) muss auf beiden homologen Chromosomen bzw. Autosomen vorliegen, damit das
Merkmal – der graue Star – ausbricht.
Es sind die Hunde dadurch in
• ganz gesunder Hund (Keine Träger und keine Merkmalträger) – Sichtaugenbefund
rein
• Träger (mit nur einem krankhaften Allel ausgestattet) - Sichtaugenbefund rein
• den Merkmalträger (mit beiden defekten Allelen auf dem Chromosomenpaar
= reinerbig). Es erkranken nur homozygote (2 idententische Gene für ein Merkmal)
Träger des betroffenen Allels.
geteilt.
Die Unterscheidung des gesunden Hundes und des Merkmalträgers (grauer Star
sichtbar beim Augenbefund) kann nur durch einen jährlichen Sichtbefund
kontrolliert werden, da es dazu noch keine Erforschung des krankhaften Gens
gibt. Einen gesunden von einem Trägerhund kann man NICHT
mit einem Sichtaugenbefund unterscheiden. Es kann nur ein
Merkmalträger, tatsächlich an grauen Star erkrankter Hund, mittels Augenbefund
identifiziert werden.
Eine Darstellung und die darunter
angeschlossene Statistik, wie Verpaarungen von gesunden, Träger- und
Merkmalhunden sich auf die Welpen auswirkt, fasst die Gefährlichkeit der
rezessive Vererbung in Zahlen:

rezessive Vererbung - Statistik

|
Fazit für die Zucht:
Die Hündin oder den Deckrüde untersuchen zu lassen ist nur ein kleiner
Ausschnitt aus einer Zuchtlinie und ist nicht aussagekräftig, da sich durch
Verpaarung von gesunden, Träger- und Merkmalträgerhunden mehrere Varianten der
Vererbung ergeben können (siehe Grafik).
Da italienische Windspiele nur kleine Würfe haben mit zumeist nur 1-5 Welpen und
nur 4 Würfe laut Zuchtordnung pro Hündin erlaubt sind, wird zumeist kein
entlarvender Merkmalträger geboren, sondern nur stille Träger und gesunde Hunde
die mittels Augenbefund (Sichtbefund) nicht zu unterscheiden sind.
Deshalb ist Offenheit und Ehrlichkeit unter den Züchtern wichtig, damit man Linien mit
Merkmalträgern aus der Zucht nimmt um kein unnötiges Risiko einzugehen wieder
Träger und Merkmalträger zu vermehren. Zucht ist Selektion – ansonsten wäre es
nur die Weitervermehrung einer Rasse. Kein Risiko geht man ein als Züchter, wenn
man mit keinem der Elterntiere, Geschwister, Halbgeschwister und deren
Nachkommen weiter züchten würde. Oftmals wird nur der tatsächlich erkrankte Hund
(Merkmalträger) aussortiert mit den Geschwistern aber weiter gezüchtet, obwohl
das Risiko eines stillen Trägers - also der Weitervererbung - besteht.
Der oft gut
gemeinte Rat einen Merkmalträger mit einen "gesunden" Hund zu verpaaren, weil
das ergibt nur "gesunde" Hunde ist - ja optisch gesund, aber zu 100% wieder
Träger. Auch einen Träger mit einem rein von grauen Star zu verpaaren, ergibt
noch immer 50% wirklich gesunde Hunde und 50% Träger. Da wir NIE Trägerhunde von
gesunden unterscheiden können, wissen wir auch nicht mit welchen Welpen wir
gefahrlos weiter züchten dürften, Deshalb ist die Selektion der verwandten Tiere
aus der Zucht die einzige Chance grauen Star keine Chance zu geben.
Offenheit über den Gesundheitszustand der Tiere und auch für alle einsehbare
Aufzeichnungen damit keine Information die der Gesundung der Rasse dient
verloren gehen kann - wäre wichtig.
Es gibt noch keinen Gentest um diese heimtückische Augenerkrankung mittels
Blutuntersuchung festzustellen. (z.B. Optigen Amerika). Das defekte Gen wird bei
fast allen Hunderasse autosomal rezessiv vererbt.
Diese stille
Gefahr als Züchter zu ignorieren, wäre für alle neuen Besitzer und Besitzerinnen von
Windspielwelpen fatal - da das Leid nicht der Züchter trägt. Der Züchter
verliert vielleicht seinen Ruf - aber das Leid trägt der neue Besitzer.
Er
muss zusehen wie sein Hund mit einem Alter von 4-5 Jahren langsam blind wird und
das bei einer Lebenserwartung von 14-17 Jahren bei Italienischen Windspielen.
Von den hohen zusätzlichen
finanziellen Aufwand, die ja alle vom Tierbesitzer getragen werden, wie zum
Beispiel die regelmäßige tierärztliche Betreuung durch einen Augenspezialisten und
die unbedingt benötigten Medikamente ganz zu Schweigen.
Ich weiß es gibt keinen
"gesunden" Hund - ABER die Art und Weise wie leichtfertig und
verschwiegen mit der ernst zu nehmenden Erkrankung grauen Star von manchen Züchtern umgegangen wird - ist
eines Lebewesens nicht würdig.
|